Backup. Wie viel ist nötig?

Diese eigentlich simple Frage kann man gar nicht vollkommen und abschließend klärend. An dieser Stelle werde ich versuchen einen, aus meiner Sicht, guten Mindeststandart zu demonstrieren.

Arbeitsdaten, Datensafe und externes Backup.

Auf diese drei Säulen sollte man sein System aufbauen. Die Arbeitsdaten liegen auf dem lokalen Rechner, wo sie schnell im Zugriff sind. Diese werden dann, möglichst regelmäßig, in einen Datensafe gepackt. Dies kann eine USB Festplatte, eine NAS oder ähnliches sein. Das externe Backup ist eigentlich nur ein Klon vom Datensafe aber dieses wird nicht am selben Ort gelagert wie Datensafe und Arbeitsdaten. „Off-Site“ (oder einfach „außer Haus“) ist das Zauberwort. Damit hätten wir eine grundlegende Methode.

Praxistipps

Um nun nicht gleich beim ersten Ausfall einer Festplatte in Panik zu verfallen, sollte man noch einige Details (wenn möglich) umsetzen.

  • RAID – Jedes Laufwerk sollte ein RAID sein. Dann bricht der Ausfall einer Festplatte einem nicht gleich das Genick. Ein gut funktionierendes RAID 1 kann schon reichen um den Arbeitsfluss am laufen zu halten
  • Vollbackup oder nur Daten – wieder eine Frage ohne definitive Antwort. Wenn man viel Software nutzt und auch eine Menge Plugins, wenn also eine Systemwiederherstellung wesentlich mehr Aufwand ist, als nur das Betriebssystem zu installieren, sollte man ein Vollbackup machen. Ansonsten wenigstens die Arbeitsdaten.
  • Automatisch oder manuell – Automatische Backups sind praktisch, weil man sich um nichts kümmern muss aber sie erfordern eine Kontrolle. Manuelle Backups machen „mehr“ Arbeit dafür hat man simultan eine Kontrolle, ob das Backup etwas geworden ist oder nicht.

Idealsetup

Das Wort ist bewusst etwas provokant gewählt, denn ein Idealsetup gibt es nicht. Nur eines, den Bedürfnissen angepasstes. Aber ich will einmal skizzieren, wie ich mir das vorstelle und es auch in der Praxis funktioniert.

  • Arbeitsstation – Das Betriebssystem läuft auf einer dedizierten Festplatte, während die Arbeitsdaten auf einem internem RAID laufen. (Mindestens 3 Festplatten)
  • NAS – Ein Datenwürfel, ebenfalls mit einem RAID, der über das Netzwerk zur automatischen Sicherung erreichbar ist. Die Arbeitsdaten werden täglich und inkrementell gesichert, das Betriebssystem wöchentlich oder monatlich.
  • Off-Site – Noch ein Datenwürfel, ein Zwilling der NAS. Wird monatlich ins Haus geholt um dann ein Differenzialbackup des NAS zu machen. Wird im Anschluss gleich wieder Off-Site gebracht.
  • Kontrollen – Sowohl der Zustand der RAID, als auch der Backups an sich sollte immer wieder stichprobenartig kontrolliert werden. Also bewusst mal Daten zurück sichern, um sicher zu stellen, dass das Backup auch das tut, was es soll.

Das sieht erst einmal nach viel Arbeit aus, aber das meiste ist recht schnell erledigt und oft mit Bordmitteln machbar. Festplatten sind günstig und eine (beziehungsweise zwei) NAS lassen sich schnell günstig selber bauen. FreeNAS sei hier wieder einmal erwähnt.

Ich hoffe, diese Übersicht hilft.

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